Die Planung und der Neubau der katholischen Volksschule an der Werstener Dorfstraße werden im letzten Abschnitt der Geschichte der Schule an der Windfoche geschildert. Sie wurde 1868 mit 5 Klassenräumen und 3 Lehrer-Wohnungen eröffnet. Fest steht, dass der Lehrer Peter Dackweiler, der letzte und beliebte Lehrer an der Windfoche, nicht mit in die neue Schule übernommen wurde.
Die ersten Lehrer und Lehrerinnen, die hier genannt werden, waren L.Müller, Emma Schmidt und Lehrer Hambüschen. 1884 kam Herr Lehrer Johann Jakobs, der 1925 nach 41-jähriger Dienstzeit als Oberlehrer in den Ruhestand trat.
Die Dienstwohnungen waren ein Teil des Gehaltes. Konnte keine Wohnung gestellt werden, so erhielten fest angestellte Lehrer 300 RM, Lehrerinnen 150 RM, probehalber Angestellte bekamen ein Wohnungsgeld von 150 RM. In den zur Verfügung gestellten Wohnungen wohnten im vorderen Gebäude Herr Lehrer Jakobs, im zweiten Gebäude von 1890 Fräulein Sobt und Fräulein Lübke. Herr Siepen wohnte privat.
Die Schulchronik der katholischen Volksschule an der Werstener Dorfstraße beginnt mit dem Februar 1873. Es heißt dort: „Nach dem Austritt des Lehrers Herrn Johann Müller wurde unter dem 4.Februar 1874 der Lehrer Ernst Josef Hambüschen definitiv zum Lehrer der Knabenklasse ernannt und von dem lokalen Schulinspektor Herrn Pfarrer Manel am 23.Februar in sein Amt eingeführt.“ Dann heißt es weiter: „Gemäß Erlass der Königlichen Regierung vom 3.Mai 1878 werden die beiden nach Geschlechtern getrennten Schulklassen zu einem dreiklassischen System mit zwei Lehrkräften bei ungetrennten Geschlechtern vereinigt. Am 15.7.1878 wurde die Lehrerin Emma Schmidt nach Düsseldorf Bilk versetzt. Am 21.10.1878 wurde Fräulein Wilhelmine Soth vereidet und in ihr Amt als Lehrerin der II. und III. Klasse eingeführt. Es war jetzt eine klassische Schule mit 3 Lehrkräften. Am 7.3.1884 schied der bisherige erste Lehrer Hambüschen aus. Am 17.3.1884 übernahm Herr Wilhelm Spies die vakante Stelle. Am 7.Mai 1884 wurde dem Herrn Lehrer Jakobs die erste Lehrerstelle übertragen.
Mit der Zunahme der Werstener Bevölkerung, die meist kinderreich war, mussten auch mehr Lehrkräfte angestellt werden. Es kamen noch um 1890 Herr Lehrer Siepen, Fräulein Lübke. Herr Lehrer Wilhelm Spies ging von Wersten nach Eller-Lierenfeld. Nacheinander kamen Herr Lehrer Stammen, Lehrer Klee, Lehrer Thewissen, Lehrer Bodewig, Fräulein Bodewig, Fräulein Drüll, Fräulein Müller u.a. 1905 kam Herr Lehrer Küster.
Seiner Aufgabe nicht gewachsen war der Lehrer Schier, der viel zu gutmütig war. Er musste seine Lehrerstelle aufgeben und starb bald darauf. Lehrer Karl Stammen wird in der Schulchronik des Öfteren genannt wegen seiner dauernden Anträge auf Gehaltserhöhung für alle Lehrer der Schule an der Werstener Dorfstraße. Seine Gesuche wurden immer wieder abgelehnt. Der Bürgermeister schrieb: „Kein Bedürfnis für eine Gehaltserhöhung liegt vor.“ Auf sein nächstes Gesuch erhielt er die Antwort: „Keine Anerkennung von Gehaltserhöhung.“ Ein Gesuch an den Minister für Geistliche und Schulangelegenheiten wurde wie folgt beschieden: „Vermag ich ein dringendes Bedürfnis zu einer weiteren Gehaltserhöhung nicht anzuerkennen.“ Das war 1905. Am 19.10.1905 eine neue Eingabe an den Bürgermeister. Dieser gab das Schreiben weiter an den Landrat und schrieb dazu: „Dem Herrn Landrat in Düsseldorf, die fortgesetzten Eingaben des Herrn Stammen sehen aus wie Schikanen und stehen vereinzelt da unter den Lehrpersonen der übrigen Gemeinden der Bürgermeisterei Benrath.“
1899 erhielt Lehrer Jakobs als Oberlehrer nach 15-jähriger Dienstzeit eine Zulage von 300 Mark. 1906 wurde das Wohnungsgeld erhöht. Für Lehrer gab es nun 420 Mark, für Lehrerinnen 200 Mark jährlich. Fräulein Müller und Fräulein Bodewig mussten 100 Mark zu viel gezahltes Wohnungsgeld zurückzahlen. So meldete es die Chronik. 1907 wurden noch Nowak und Köllner als Lehrer zu Wersten genannt.
Mit der Eingemeindung Werstens nach Düsseldorf 1.4.1908 wurden die Gehälter der Lehrer mit denen aus Düsseldorf gleichgestellt. Im Laufe der Jahre hat auch die Schule manche Änderung durchgemacht. 1906 schied Fräulein Soth aus dem Schuldienst aus.
1900 wurde ein drittes Schulgebäude im Schulgarten errichtet. Hier erhielten die evangelischen Kinder ein Klassenzimmer zugewiesen, siehe Evangelische Schule in Wersten. Dieses Gebäude musste später bei Auflegung der Autostraße und Regulierung der Düssel wieder abgerissen werden. Die Schule erhielt auf dem Schulhof eine Holzbaracke als Schulraum. Erster Kastelan war Peter Klauth. Ihm folgte nach seiner Pensionierung Herr Peters. Nach dem 2.Weltkrieg 1945 wurde Fräulein Gürtler Rektorin der Schule. Unter ihrer Direktion wurden die Klassenzimmer modernisiert. 1945 trat für die Schule eine große Änderung ein, als für die Hälfte der Schulkinder die neuerbaute Schule am Werstener Feld eröffnet wurde. Die Schule an der Werstener Dorfstraße wurde 1965 Hilfsschule für minderbegabte Kinder. Am 1.4.1965 siedelte die Volksschule in die neue katholische Volksschule am Rheindorfer Weg über.